“It ended all alone / Sitting on your sidewalk looking at your house / Pretending it was my home.” Die Einsamkeit und Heimatlosigkeit eines Cowboys, die Trostlosigkeit von heruntergekommenen Städtchen, in denen Langeweile und Eintönigkeit herrschen: das scheint auch ein Sänger aus den Niederlanden nachempfinden zu können. Melancholisch und ernst singt Melle de Boer mit einer kratzig-heiseren Stimme von Verlassenheit, Kindheit und Liebe. Als “Country Noir“ bezeichnet de Boer seine Musik, der, trotz aller Düsternis, eine gewisse Lagerfeuer-Romantik nicht fehlt. Der Gesang steht dabei deutlich im Vordergrund und wird begleitet von sanften Country-Gitarrenklängen, anheimelndem Kontrabass, unaufdringlichem Schlagzeug und dazu passendem Keyboard. Dieser Alternative-Folk orientiert sich an großen Vorbildern wie BOB DYLAN und ist vor allem eine tiefe Verbeugung vor dem frühen NEIL YOUNG. Zudem begleitet die Band zur Zeit den legendären amerikanischen Singer/Songwriter DANIEL JOHNSTON auf seiner Tournee und bei seinen Songs.
Insgesamt ist das Album eingängig, homogen und stimmig. Und wenn auch die langsameren, balladenartigen Stücke überwiegen, finden sich doch ebenfalls dynamischere Partien auf der CD. Um sich für die Musik des JOHN DEAR MOWING CLUBs jedoch wirklich begeistern zu können, sollte der potentielle Hörer mit der markanten Stimme des Sängers und der häufig etwas zu leidenden Wehklage eines nachtumwehten Großstadt-Cowboys sympathisieren.