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TROY VON BALTHAZAR – s/t

Es ist so eine Sache mit diesem Album. Allen Indiefreunden, die wie ich die Dreißig bereits hinter sich gelassen haben, dürfte TROY VON BALTHAZAR, dessen Debüt-Album ich hier bespreche, noch als Sänger der viel gelobten CHOKEBORE in Erinnerung sein. Deren Alben, allen voran „A taste for bitters“ und „Black black“, bei vielen Leuten immer noch sehr hoch im Kurs stehen. Hier also ein neues Lebenszeichen, endlich auch hier, denn an anderen Orten der Welt gibt es dieses Album bereits seit Anfang des letzten Jahres. Sinnbus sei Dank.
Darauf finden sich überwiegend akustisch gehaltene Songs, ein paar kleine Samples hier, ein wenig Geräusch an anderer Stelle, ebenso wie es auch einige elektronische Klänge hierher geschafft haben. Ein Album, das in erster Linie und überdeutlich ein Solo-Album ist, auch wenn er sich in einigen Stücken gesanglich begleiten lässt, wie auf der Ballade „Perfect“. Und ich verstehe, dass sich viele freuen werden, endlich wieder von ihm zu hören, doch muss ich schon an dieser Stelle gestehen, dass mich persönlich die neuen Songs fast immer unberührt lassen. Eine große Ausnahme stellt hier sicherlich „Dogs“ dar, das wirklich wunderschön ist, ebenso wie „Real strong love“. Tatsache ist jedoch, auch wenn diese hier nur für mich gelten kann, dass der Rest der Songs da schlicht nicht mithalten kann. Zwar kann man keinem der hier enthaltenen Lieder unterstellen, ein schlechtes zu sein, doch wirken viele davon so beliebig, dass ich denke, für mich hätte es auch eine Nachricht im News-Fenster eines Musik-Magazins getan, um mir zu sagen, dass er wieder da ist. Gespannt bin ich darauf, wie seine Fans das sehen. Vielleicht schreibt mir das ja mal einer.
Kommen wir noch einmal auf CHOKEBORE zurück, so weiß vielleicht noch jemand, dass sich TOCOTRONIC 1996 eine Single mit ihnen teilten. Damals, als Dirk von Lotzow noch wünschte, er würde sich für Tennis interessieren. Und man kennt sich offenbar immer noch, denn auf ihrer nächsten Tour werden die Hamburger den Herren von Balthazar im Vorprogramm haben.