Ein Bandname, bei dem man sich ernsthaft fragen muss, warum nicht schon viel früher jemand darauf gekommen ist: DIGITALISM. Das Hamburger Duo um Jens Moelle und Ismail Tuefekci hat in der jüngeren Vergangenheit in erster Linie durch Remixe, etwa für die FUTUREHEADS, auf sich aufmerksam gemacht und nun endlich sein Debüt-Album draußen. Das heißt „Idealism“ und darauf enthalten ist „Pogo“, ein absoluter Überhit, den ich bitteschön in diesem Sommer auf jeder Party, jedem Festival, in jeder Disco hören möchte. Eine wunderbare Verbindung aus Elektro, gemischt mit einer an NEW ORDER erinnernden Gesangsmelodie.
Doch begeht einen großen Fehler, wer das Album an diesem Hit festmacht, zumal dieser nicht einmal repräsentativ für das Album stehen kann. Der überwiegende Teil von „Idealism“ geht noch weitaus elektronischer zu Werke, lässt zwar hier und da auch einige Rock- oder Pop-Einflüsse durchscheinen, orientiert sich ansonsten aber eher an Elektro-, House-, Dance-Elementen. Das erinnert manchmal ein wenig an die Anfänge von DAFT PUNK, sehr oft sogar klingt es wie etwas, das man irgendwo her bereits zu kennen glaubt, doch stört das in diesem Fall nicht im Geringsten, denn die beiden machen ihre Sache hier wirklich überzeugend und absolut konsequent.
Dem Sofa-Hörer mag es an manchen Stellen an Tiefe fehlen, doch auch das sollte angesichts der Qualität dieser Stücke nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Ein Album zum Tanzen haben sie gemacht, eines, das keine Gefangenen macht und bei dem man gern mal fünfe gerade sein lässt. Man sieht sich auf dem Melt-Festival!