Wenn sich eine Band „Hellsongs“ nennt und unter anderem Klassiker von METALLICA, BLACK SABBATH und VAN HALEN covert, scheint die Marschrichtung eigentlich schon vorgegeben. Ab ins Lehmitz! „Hellsongs“ lässt vielleicht noch an eine Punkrock-Cover-Sache denken, und da passt es ja auch formidabel, dass die entsprechende Band aus Schweden kommt.
Doch halt! Schon der Name der vorliegenden EP „Lounge“ lässt erkennen, dass diese Milchmädchenrechnung bei HELLSONGS nicht aufgehen wird. Ebenso wenig passt da das ganze ästhetische Artwork mit ins Konzept. Aber was dann? Hippie- oder Indietum?
Ersteres glücklicherweise nicht, letzteres trifft es schon besser. Tatsächlich covert das Trio aus Göteborg auch nicht die Songs, stattdessen kann man die Originale nur noch an den Songtexten erkennen. „Breaking the law“ (JUDAS PRIEST) beginnt beispielsweise mit einer KINGS OF CONVENIENCE-artigen Gitarre, bis ein dezentes Keyboard und eine zarte Stimme einsetzt, die eher an Bands wie AUDREY und SCHTIMM erinnert. Das folgende „Run to the hills“ von IRON MAIDEN ist gar zum Weinen schön. Nicht verwunderlich, dass HELLSONGS damit auch ganz oben in den heimischen Charts landen konnten. Als nächstes soll das Debüt-Album der Band folgen. Und ich wette, dass man, ohne nachzugucken, maximal die Hälfte der Songs sofort erkennen wird. Denn das ist gar nicht mal so einfach, wie es klingt.