BEATSTEAKS – Limbo messiah

Wenn sich eine Band tatsächlich ihren Erfolg verdient hat, dann sicherlich auch die BEATSTEAKS. Denn die fünf Berliner Buletten sind nicht innerhalb von zwei, drei Jahren intensiven Tourens nach ganz oben gelangt, sondern haben sich vor mittlerweile zwölf Jahren zusammengetan und zwei Jahre später ihr erstes Album veröffentlicht. Schaut man sich im Nachhinein ihre Diskografie an, erscheint auch die Entwicklung hin zu „Limbo messiah“ logisch nachvollziehbar. Los ging es 1997 mit dem noch recht ungeschliffenen, eher Hardcore-lastigen „48/49“, gefolgt von dem Epitaph-Debüt „Launched“, das sich schon mehr in Richtung melodischen Punkrock entwickelte. Mit einem MANOWAR-Cover und dem Party-Smasher „Schluss mit Rock & Roll“ kann man allerdings noch klar erkennen, dass die BEATSTEAKS die ganze Sache eher mit einem Augenzwinkern sahen. Mit „Living targets“ wurde dann schon alles eine Nummer größer, als Produzenten konnte man immerhin Billy Gould (FAITH NO MORE) verpflichten, und so blieb die Band auch in Funk und Fernsehen plötzlich nicht mehr unbemerkt. Auch den Majors entging dies nicht, und so erschien bereits der Nachfolger „Smack smash“ bei Warner, ebenso wie ihr aktuelles Werk „Limbo messiah“. Der Opener „As i please“ legt ungewohnt kompromisslos los, erinnert bisweilen gar an THE BRONX. Haben die BEATSTEAKS also eine Schippe Härte obendrauf gelegt? Nein, bereits das mitsingtaugliche „Jane became insane“ beweist direkt im Anschluss, dass alles beim Alten bleibt, und man den Jungs wahrlich keine Vorwürfe -in welche Richtung auch immer- machen kann. Gitarren- und Gesangsmelodien deluxe, dazu ein punkiger Background und Hooklines am laufenden Band. „Meantime“ versprüht eine ordentliche Portion Summer Feeling, während bei „Demons galore“, „E-g-o“ und „Cut off the top“ auch mal Bands wie die STROKES und MAXIMO PARK um die Ecke luken dürfen. „She was great“ mit seinem JUSTIN TIMBERLAKE-ähnlichen Eunuchengesang belegt zum Ende hin, dass der Faktor Spaß im Programm der BEATSTEAKS nach wie vor nicht verloren gegangen ist, und nach einer guten halben Stunde steht fest, dass sich Fans auf diese Band einfach verlassen können. Für meinen Geschmack handelt es sich bei „Limbo messiah“ sogar um ihr bisher bestes Album, und die Masse dankt es ihnen mit einem New Entry in den Charts auf Platz drei.