Gerade mal ein halbes Jahr ist es her, dass POST ANIMAL aus Chicago das letzte Mal in Hamburg gastierten, aber anscheinend hat es ihnen im Molotow so gut gefallen, dass sie in der kalten Jahreszeit erneut Station in dem legendären Club auf dem Kiez machten. Doch wer die Musik der fünf jungen Amerikaner hört, dem wird eh recht schnell warm ums Herz, so tief verwurzelt in den Siebzigern ist sie.
Insofern passte auch ADAM WENDLER mit seiner Mischung aus Folk-Pop, Singer/Songwriter und Surfpop recht gut ins Vorprogramm. Derzeit in Berlin ansässig könnte man sich bei dem jungen Kanadier genauso gut vorstellen, wie er bereits in den Siebzigern mit seiner zarten Stimme am Strand von Malibu für eine entspannte Lagerfeuer-Stimmung gesorgt hat.
Dass POST ANIMAL innerhalb so kurzer Zeit erneut in der Hansestadt zu sehen war, hatte neben dem Fernweh nach dem Kiez natürlich auch noch einen anderen Grund: Zwar ist ihr Debütalbum noch keine zwei Jahre alt, doch mit „Forward motion godyssey“ hatten sie bereits den soeben veröffentlichten Nachfolger im Gepäck. Und auf ihrem Zweitling offenbaren POST ANIMAL neben gefälligem Yacht-Rock und psychedelischem Powerpop eine ebenso große Vorliebe für den Hardrock. Dass dabei weder vor ausgiebigen Gitarrensoli, noch vor bislang verpönten Metal-Terzen zurückgeschreckt wurde, stellten sie auch in Hamburg unter Beweis. Das alles in keinster Weise ironisch, sondern voller Überzeugung. Ich muss zugeben: ich brauchte ein Weilchen, bis sie mich damit kriegen konnten, der innere Widerstand war offenbar allzu groß. Doch am Ende stellte ich fest: selbst als leichtfüßige Psychedelic-Band darf man groovige Metal-Parts einbauen, die man bisher eher PANTERA oder MACHINE HEAD zugetraut hätte. Und das bunt gemischte Publikum ging diese Gratwanderung scheinbar problemlos mit. Hardrock is back! Und POST ANIMAL sind daran nicht ganz unschuldig.