Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, doch ich habe am Sonntag immer große Probleme, mich zu motivieren, ein Konzert zu besuchen. Dabei gibt es doch gerade in der kalten Jahreszeit kaum etwas Besseres, um sich vor dem Start in eine neue Woche noch einmal ablenken zu lassen. Mit der LOST PATROL BAND sollte nun ein mehr als vernünftiger Grund dafür gegeben sein. Nicht nur, dass es immer wieder Spaß macht, Dennis Lyxzén auf der Bühne zu erleben, zusätzlich hat die Band mit „Automatic“ auch noch ein unheimlich druckvolles, gute Laune verströmendes Album herausgebracht. Wenn die Band auch nicht in Originalbesetzung auf der Bühne stehen sollte, da unter anderem Bassist Robert Petersson mit den REGULATIONS gerade die Staaten betourt, so ist man doch in der Lage, die Stimmung der Platte auch an einem spröden Sonntagabend im Römer zu versprühen. Wer Dennis bereits mit einem seiner vielen Projekte live erleben durfte, weiß, dass der Mann zwischendurch gerne mal die eine oder andere Geschichte erzählt. Sei es eine Anekdote aus seinem Leben oder von vorherigen Auftritten und Touren. Heute machte er dem Publikum erst einmal klar, dass er an einem Sonntagabend keine Erwartungen an den Auftritt habe und es begrüßen würde, wenn es uns auch so gehen würde. Damit war das Eis natürlich gebrochen, und die Band spielte sich auf Höhe mit dem Publikum durch einen Querschnitt der letzten beiden Alben. Höhepunkt war für mich „Waking up scared“. Als Mr. Lyxén eines Morgens aufwachte und bemerkte, dass er nichts weiter als eine Plattensammlung und ein Skateboard vorzuweisen habe, schrieb er diesen Song. Um dasselbe Thema ging es auch bei „30 something“, was darauf folgte. Diese Geschichten, die für viele Leute im Publikum nachzuvollziehen sind, machen Dennis Lyxén einfach unglaublich sympathisch. So ging man nach dem Konzert gut gelaunt nach Hause, ohne auch nur einen Gedanken an den nächsten Tag zu verschwenden. Das nenne ich einen gelungenen Sonntag!