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HOODNA ORCHESTRA – Ofel

Mit Israel verbindet man musikalisch an allererster Stelle wahrscheinlich Klezmer, an zweiter Stelle vielleicht Jazz. Das HOODNA ORCHESTRA aus Tel Aviv hat mit beiden Stilen nur bedingt zu tun, dafür versucht das zwölfköpfige Orchester, afrikanische mit westlicher Musik zu verknüpfen. Herausgekommen ist dabei ein wilder, mitreißender Mix, in dem man sowohl folkloristische Züge aus den verschiedensten Ländern als auch eine gewisse europäische Popmusik-Note ausmachen kann. Wobei der Begriff „Pop“ in diesem Zusammenhang keineswegs despektierlich zu verstehen ist, sondern eher dazu dient, einen roten Faden zu finden, der den bunten Stilmix zusammenhält. Was durchaus hätte schiefgehen können, wird vom HOODNA ORCHESTRA jedoch vermieden: die vielen Einflüsse führen weder dazu, dass die Musik auf „Ofel“ wie eine wahllos zusammengeschusterte Compilation klingt, noch klingt der Mix überladen oder fällt bei der Vermischung der Stile auseinander. Stattdessen gelingt den zwölf Israeli eine spannende, kreative Mixtur, die im Resultat absolut homogen klingt und mich ein wenig an die PROPELLERHEADS erinnert. Selbstverständlich fließen hier am Ende auch Jazz-Passagen und ein kleiner Tick Klezmer mit ein, aber im Vordergrund steht die Vielseitigkeit in alle Richtungen. Passend dazu wurde auch das berühmte Stück „Breathe“ von THE PRODIGY im eigenen Stile des HOODNA ORCHESTRAs gecovert. Würde ich gerne mal beim Überjazz-Festival live sehen!