Puh. Noch vor der Veröffentlichung des Debüts geadelt von den Indie-Göttern BROKEN SOCIAL SCENE. Ob das mal gut geht, soviel Lobhudelei? Aber hallo! Das schiebt, hektisch, zerrt an dir, schubst dich mitten in die Indie-Disco. Müssen alle mit und mitgrölen, „Komm zurück“ und „Giganten“. Verdammte Hymnen. Hast die Karre mal wieder vor die nächste Wand gesetzt? Beziehung weg? Du fragst dich „warum die Welt Welt ist, vorbeisaust, und dich manchmal platt macht mit ihrer Faust“? Komm schon, sei trotzig! Kleinkriegen lassen sich die anderen. Und seiern dann den lieben langen Tag ihre Peinlichkeiten in den Äther bis dir übel wird. Aber hey, hier hast du eine Alternative neben den TOMTEs und KETTCARs und all den anderen Alternativen. Nur ist die hier eben nicht bierselig verbrüdernd oder verkopft verkompliziert. Sondern unprätentiös, tanzbar, so gar nicht Hamburg oder Berlin-Checkertum. Keine Begrifflichkeiten, sondern mal eben sagen, wie es ist mit diesem hitzigem sexy Sprechgesang, der hier („So fremd“) und da („Glücklich eigentlich“) hysterisierend an Front-Zitrone Schorsch Kamerun denken lässt. Am Ende wird es ruhig, das einzige Mal. Die Puste ist dir eh schon ausgegangen nach so viel Sturm und Drang. Aber können die das, so Halbballaden, ohne Kitsch? Nervöses Fingernägelkauen erst mal und dann doch noch aufatmen im Feedback.
Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren und sich fertig machen lassen, von wegen zu viel England in der Musik, zu viel Deutsch in den Texten, fahrende Züge und dann noch die Indie-Posterboy-Optik. Alles Quatsch, außer die Optik natürlich, aber das hat ja eh nix mit Musik oder Berechenbarkeit zu tun. Ich jedenfalls liebe euch schon mal.