AMERICAN ANALOG SET veröffentlichen ihr sechstes Album. Und mal wieder wird es kaum jemand mitbekommen. Der ewige Geheimtipp halt. Viel geändert hat sich nicht. Es gibt immer noch diese zurückgenommenen federleichten Songs mit stellenweise repetitivem Charakter und darüber das für diese Band so typische verträumte Xylophon. Und dazu die Stimme von Andrew Kenny, die so vorsichtig klingt, dass man sie am liebsten in Watte einpacken möchte, die einen aber auch gleichzeitig sanft packt und wohlig einlullt. Keines der Lieder sticht auf Anhieb heraus – in der Regel stellen sich die Ohrwürmer bei AmAnSet aber auch erst mit der Zeit ein. Manch einer mag das in allzu seichten Gewässern verortet oder gar langweilig finden. Der kapiert allerdings nicht, dass großartige Musik auch unaufdringlich und ohne viel Aufregung daher kommen kann. Eben Musik, in der man sich hoffnungslos verlieren kann.
Zu Hause, in Amerika sind AmAnSet neuerdings auf dem sympathischen Arts&Crafts-Label beheimatet und befinden sich damit in Gesellschaft so herausragender Bands wie BROKEN SOCIAL SCENE. Darüber hinaus dürfte dem einen oder anderem Andrew Kenny’s Sologang auf der Split-EP mit Benjamin Gibbard (DEATH CAB FOR CUTIE, THE POSTAL SREVICE) aufgefallen sein. Tja, Qualität erkennt sich halt.
Alles in allem wird dieses Album Liebhaber-Herzen höher schlagen lassen, auch wenn es keine Überraschungen gibt. Wie heißt es so schön: Stagnation auf hohem Niveau. Nur leider wird sich damit an ihrem Bekanntheitsgrad nichts ändern. Wünschen würde man es ihnen allemal.