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UND WIEDER OKTOBER – Brücken

 
UND WIEDER OKTOBER waren ja auch auf den letzten Alben schon Pop. Nun aber geben sie sich diesem komplett hin, teilweise trieft es gar schon richtig aus Songs heraus, gerade dann, wenn die Streicher einsetzen. Die Band hat sich noch stärker der Tanzbarkeit verschrieben, klingt immer mehr nach einer typisch Kölner Band, die sich in Richtung Euphorie bewegt… Wären da nicht wieder und wieder diese doch etwas besonderen Texte, die UND WIEDER OKTOBER auszeichnen, die sich doch ziemlich weit jenseits von seicht und platt bewegen.
Zwar haben sie aus meiner Sicht doch einiges von ihrer ungefilterten Kraft eingebüßt, sich doch etwas deutlicher den Anforderungen des Charterfolges ergeben, dennoch bleibt UND WIEDER OKTOBER anders als das, was normalerweise durch den Äther gedrückt wird. Ob sie sich nun mal wieder der Stadt Köln widmen (wie im Titeltrack), den Ups and Downs von Beziehungen jeglicher Art oder auch mit dem eigenen Ende beschäftigen, der Band gelingt es immer wieder, die Hörer:innen doch einzufangen und mitzunehmen, wenn nicht mitzureißen.
Seit dem letzten Fulltime-Album „Könige der Stadt“ ist viel passiert, fünf Jahre sind ins Land und nicht unbemerkt an UND WIEDER OKTOBER vorbeigezogen. Die Besetzung hat sich geändert, die Welt hat sich komplett verändert, für diejenigen, die von der Musik leben, ganz besonders (siehe „David gegen Goliath“). Das merkt man auch „Brücken“ an, das eben anders ist als „Könige der Stadt“, das sich doch mehr Indie als Pop präsentierte. Dies bedeutet aber auch, dass die Band sich entwickelt hat – und Entwicklung ist essentiell wichtig, um weitermachen zu können. Auch wenn mir also „Brücken“ etwas zu poppig geraten ist, Songs wie „Milliarden“ mich doch immer noch mehr an die Hand nehmen – macht bitte dennoch weiter so! Schlagt weiter Brücken! „Alles steht und fällt mit der Hook, schauen über den Berg, ob es dort noch etwas Schöneres für uns gibt…“
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.