KNARF RELLÖM gehört mit Sicherheit zu den wandlungsfähigsten Absolventen der sogenannten Hamburger Schule. Ursprünglich mit den Leistungsfächern Indie und Elektro betraut, hat er zwischenzeitlich längst die Scheuklappen abgelegt und sich im Laufe der letzten Jahre zunehmend auch auf anderen musikalischen Pausenhöfen ausgetobt. Unter dem mutmaßlich an den 1989 verstorbenen Reggae-Pionier KING TUBBY angelehnten Pseudonym DUBBY KING KNARF wendet er sich auf seiner neuen Single nun dem Dub-Sound zu und schraubt mittels Drumcomputer, Synthesizer und Effektgeräten zwei wabernde, wummernde Songs zusammen. Im Gegensatz zur jamaikanischen Ursprungsform des Dub verzichtet er allerdings auf das typische Laid-back-Feeling, sondern verpasst den beiden Liedern eine Art kühle Rastlosigkeit, wie man sie ansonsten eher aus der elektronischen Musik kennt. Doch im Endeffekt ist es auch völlig egal, ob die Single auf dem Plattenteller einer Reggae- oder Elektro-Party landet – diese beiden Lieder machen einfach Spaß! Und KING TUBBY hätten sie vermutlich auch gefallen.
DUBBY KING KNARF – s/t (7″)
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:5. November 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.