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AVEC- Homesick

Als erstes fällt diese Stimme auf, die so zerbrechlich und doch so mächtig klingt. So voller Wehmut, aber auch Wut. Dann als zweites entdeckt man die Lyrics, die alles andere als friedfertig und harmonisch sind. Vielmehr rechnet AVEC auf diesem Album ab. Mit Freunden, die diese Bezeichnung nicht verdienten, in die Dunkelheit stießen, in der man dann mit sich selbst und seinen Gedanken alleine ist. AVEC aka Miriam Hufnagl, kennt diese Dunkelheit – und verpackt sie in teils zarte, teils strahlende Popsongs mit Folkwurzeln, versucht, sich selbst aus ihrer Dunkelheit zu befreien – mit ihren Songs als Sprossen, die nach draußen führen. Sie lässt uns teilhaben an ihrer Verzweiflung, an ihren negativen Erlebnissen. Drüber reden ist immer ein guter Weg, Songs darüber schreiben kann befreiend wirken, das zeigt „Homesick“ ziemlich deutlich. Steckt man selbst gerade auch in einer düsteren Gedankenwelt, dann hilft „Homesick“ nicht nur der Künstlerin, sondern auch denen, die ihrer Kunst lauschen. Für alle anderen ist es einfach ein schönes, gelungenes, selbstbeleuchtendes Album, das hinaus will in die Welt. Denn in dieser Welt sind die Songs zu Hause. Mit ihnen verspürt man weniger Heimweh. Dem Albumtitel zum Trotz.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.