ZITRONEN PÜPPIES – The silence of the lemons

Wer insgeheim darauf gehofft hat, dass sich hinter diesem kuriosen Bandnamen irgendein ominöses Nebenprojekt der GOLDENEN ZITRONEN verbirgt, den muss ich leider enttäuschen. Die ZITRONEN PÜPPIES sind eine Drei-Mann-Kapelle aus dem süddeutschen Raum und machen ziemlich durchschnittlichen Deutschrock, der zwar gelegentlich um gute Ideen bemüht ist, die aber leider nur in den seltensten Fällen auch ansprechend umgesetzt werden. Zwar lässt sich auf „The silence of the lemons“ durchaus eine gewisse ÄRZTE-Affinität ausmachen, doch allzu oft scheint es so, als stoßen die Bayern dabei immer wieder an ihre musikalischen Grenzen und versuchen, diesen Makel durch eine Überdosis an austauschbaren Tralala-Melodien zu kaschieren.
Richtig grenzwertig wird es allerdings dann, wenn man mal genauer auf die Texte der vermeintlichen Spaß-Rocker achtet, die sich meist zwischen den beiden Extremen „Pennäler-Humor“ und „Stammtisch-Schüttelreim“ bewegen. Ohne eine Zwei-Liter-Bombe Sangria ist das Ganze jedenfalls nur schwerlich zu ertragen. Ihrer polarisierenden Wirkung ist sich die Band allerdings durchaus bewusst, denn im Infoschreiben befindet sich immerhin folgender Warnhinweis: „Viel grottenschlechter Humor, pädagogisch unbrauchbarer Schwachsinn, ein Bühnen-Outfit, für das man sich fremdschämen möchte und soviel gute Laune, dass man meint, man müsse kotzen.“ Na dann, viel Erfolg.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.