YUPPIE CLUB – Pretty brutal

Wenn man auf einem Festival zu später Stunde von einem besoffenen, bierbäuchigen Kuttenträger angeraunzt wird, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man hat den Schneid, sich zu amüsieren, oder man sucht schleunigst das Weite. Der „Sänger“ von YUPPIE CLUB klingt übrigens ähnlich. Grindcore-Gegröhle zwischen „uihhh“ „öhhh“ und „mähh“, das so gar nicht angsteinflößend, eher schon albern und wie eine eigene Sprache klingt. Spaß macht es, aus dem Genuschel irgendwelche Sätze herauszuhören. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass „Lee“ beispielsweise am Ende des dritten Songs fragt: „Willst Du Pommes?“
Musikalisch gibt es jedoch weder Pommes noch Butter bei die Fische, sondern drei bis vier Akkorde, die unspannend aneinandergereiht sind, zuerst als Viertelnoten gespielt und anschließend als Thrash Metal-Sechzehntel im Affentempo wiederholt werden. Zumindest 90% der Songs funktionieren nach diesem Schema.
Gecovert werden auf „Pretty brutal“ noch die Vorbilder DEFECATION, YOUTH OF TODAY, NAPALM DEATH und MINOR THREAT. Nach 15 Songs in einer Spielzeit von 26 Minuten, die mir vorkamen wie anderthalb Stunden, bin ich fix und fertig. Und auch dem Artwork kann man nichts Positives abgewinnen. Jeweils einen halben Punkt fürs präzise Timing, eine gute Produktion und das Worte-erkennen-Spiel ergibt am Ende: