Schon seltsam. Da kommt eine Band aus dem 12.000-Einwohner-Städtchen Hersbruck und wird am häufigsten mit THE ROBOCOP KRAUS, gelegentlich auch mit THE AUDIENCE und THE PLANE IS ON FIRE verglichen – allesamt ebenfalls aus Hersbruck. Scheint ein kreatives Zentrum in der mittelfränkischen Provinz zu sein.
Jedoch war es seit fünf Jahren ausgesprochen ruhig um YUCCA (man kennt das ja: Familie, Haus, Job), umso überraschter und erfreuter war ich, als sie nun doch mit ihrem mittlerweile fünften Album um die Ecke kamen. Doch von YUCCA anno 2001 haben sie sich mittlerweile weit entfernt. Zwar sind die harten Synthiesounds und die präzise Rhythmik geblieben, doch die offensichtliche Tanzbarkeit der Vergangenheit ist inzwischen neuen Stilmitteln gewichen: Einflüsse aus dem Dark Wave sind zu vernehmen, die Gitarren klingen kühler als in der Vergangenheit, und gesungen wird auf „Lieblingsmomente“ ausschließlich auf Deutsch. Wobei das Info mit dem TURBOSTAAT/ADAM ANGST-Vergleich gar nicht so verkehrt liegt.
Meinen persönlichen Geschmack trifft das neue Album leider nur noch bedingt – Dark Wave war nie mein Ding, und die sterile Produktion ist auch nicht so meine Sache. Insbesondere fällt mir dies zum Ende des Albums auf, wo neben zwei Remixen auch zwei Live-Versionen von Songs ihres Debüts zu hören sind. Dass es YUCCA aber auch 18 Jahre nach ihrer Bandgründung noch gibt und sie sich stilistisch stets weiterentwickelt haben, ist ihnen hoch anzurechnen.