XAVIER RUDD – Food in the belly

Etwas rustikal mutet sie anfangs schon an, die neue CD von XAVIER RUDD aus Down under, mit Mundharmonika, spärlichen Gitarren- und Kontrabass-Tönen, zwischen Blues und Country pendelnd.
Nicht jedermans Sache und meine schon gar nicht, wenngleich auch nicht unsympatisch, aber mit traditioneller Musik hab ich es nicht so. Zum Glück weht schon auf dem folgenden Stück ein anderer Wind, „the letter“ ist ein klasse Song mit einem phantastischen Refrain.
Er sei großer Paul Simon-Fan, las ich mehrfach, und das hört man schließlich auf Lied Nummer drei, wo er es tatsächlich fertig bringt, mit seinen Mitteln sein eigenes „Graceland“ zu schaffen. Auch seine Stimme weist zuweilen große Parallelen zu PAUL SIMON auf. Schlichtweg wunderbar, bestes Stück auf dem Album.
Der Rest dieses Albums bewegt sich zwischen diesen Polen und bietet mit „Energy song“ oder dem Titelstück weitere Hits oder gern auch verträumte Balladen wie „My missing“, enthält leider aber auch einige Längen, zu denen meiner Ansicht nach das Reggae-lastige „The mother“ zählt. Allerhand exotische Intrumente, wie z. B. Didgeridoo oder Tabla, finden sich auf dem Album und schlagen hier und da schon mal orientalische Töne an, was ich ja immer gefährlich finde, hier aber sehr gut gelingt.
Alles in allem klingt dieses Album durchweg sehr relaxed, auf das Nötigste reduziert und kümmert sich nicht um Kategorien oder Trends. Die meisten der Intrumente spielt Herr Rudd selbst, und ich würde sagen, „Food in the belly“ wird seine Hörer sicherlich in erster Linie bei erwachsenen Menschen finden. Was aber nicht gleichzusetzen ist mit „langweilig“, auch wenn die letzten Stücke in der Tat etwas nachlassen.