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WE WERE SHARKS – Lost touch

Um es direkt vorweg zu nehmen: WE WERE SHARKS haben das gleiche Problem wie die meisten anderen Bands, die sich auf dem mittlerweile reichlich überfüllten Pop-Punk-Sektor tummeln. Sie haben zwar durchaus gute Ansätze, aber unterm Strich fehlt ihnen dieses gewisse Etwas, das aus einer guten eine herausragende Band macht. Dabei sind die Ansätze auf „Lost touch“ zunächst recht vielversprechend: Die meisten Songs werden auf einem anständigen Geschwindigkeitslevel vorgetragen, die Melodiebögen sitzen, und Dank dreier Gitarristen gibt es beim genaueren Hinhören das eine oder andere schöne mehrschichtige Gitarrenarrangement zu entdecken. Was jedoch fehlt, ist ein richtiger Ohrwurm, der direkt beim ersten Hördurchgang haften bleibt. Hinzu kommt noch, dass der Spannungsbogen des Albums spätestens ab dem knackigen Stück „Ashley“ abflacht. Das darauf folgende melancholische „Stay“ scheint den Spielfluss der Band zunächst ein wenig auszubremsen, bevor „Sober“, „July“ und „Always you“ gar zur biederen Pop-Punk-Hausmannskost avancieren. Besser gefallen mir hingegen die beiden Stücke „Never looked better“ sowie „Late bloomer“, bei dem übrigens auch der Sänger von BROADSIDE seine Stimme beisteuert. Ich glaube, mit ein paar mehr richtigen Hits und ein paar weniger Lückenbüßern würden Fans von BLINK-182 oder SUM 41 dieser Band bestimmt aus der Hand fressen. Bis dahin müssen WE WERE SHARKS allerdings noch ein paar Hausaufgaben machen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.