Für die einen ist WALTER SCHREIFELS eine Ikone der Hardcore-Szene, jemand, der mit seinen Bands viele Musiker beeinflusst hat. Für andere ist er nur ein weiterer Singer/Songwriter, der jetzt ein Solo-Album veröffentlich.
Aber schon mit dem ersten Song schafft er eine Atmosphäre, die so nur wenige erzeugen können. Eine perfekte Mischung aus Akkorden, Harmonien und einer unglaublichen Stimme. Kümmert es jemanden, wer Arthur Lee wirklich war? Vermutlich die Szenewächter und Die-Hard Musiknerds, aber ansonsten kann man auch so die Musik genießen, kurz aufmerken und „Freedom“ vor sich hingröhlen und dabei noch den Zeigerfinger in die Luft strecken. Ein schrammeliges Schlagzeug, eine einfache Gitarre und alles wird gut.
„An open letter to the scene“ ist mit einer kleinen Ausnahme ein so wunderbares Album geworden, dass man nur schwerlich einzelne Songs hervorheben kann. Eine AGNOSTIC FRONT-Coverversion fällt vielleicht noch auf, ansonsten verliert man sich so schnell in den großartigen Melodien, dass man nicht mehr auf Songtitel oder die Zeit achtet und auch ein CIV Song untergeht. Man ist lediglich überrascht, dass das wirkliche Solo-Debüt von WALTER SCHREIFELS so kurz geraten ist. Und das ist wirklich schade.
Abseits seiner Vergangenheit ist „An open letter to the scene“ für mich ein absolutes Lieblingsalbum, das mit seiner angenehmen Stimmung und der unglaublichen Stimme seinen Weg ins Büro, ins Auto, den heimischen Player und den MP3-Player gefunden hat und zu jeder Zeit für gute Laune und ein positives Gefühl sorgt. Vielleicht ist es das, was man aus seiner Vergangenheit lernen kann. Man muss Dinge mit vollem Herzen machen, mit Überzeugung, dann kann man sein Bestes erreichen und auch andere begeistern. Weltlklasse!