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V.A. – Late night tales – (NOUVELLE VAGUE)

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Was mich ja total annervt, ist, wenn Plattenfirmen annehmen, es sei sinnvoll, Promo-CDs zu verunstalten, indem alle vier Songs eine verzerrte Stimme „Promotional CD“ in die Stücke hineinlabert. Jungs, nicht alle Redakteure wollen Eure CDs weiterverkaufen, und falls doch, wird es wohl keinen Second Hand Shop davon abhalten, die CD nicht doch anzukaufen. Ärgerlich ist dies im vorliegenden Falle vor allem deshalb, weil man sich in einem Moment in die Goldenen Zwanziger zurückversetzt fühlt, an anderer Stelle in die bunten Achtziger und diese Stimme alle Gedankenausflüge wieder zunichte macht.
„Late night tales“ wimmelt nur so von Kitsch und Pathos, und man kann ganz klar behaupten, dass auch NOUVELLE VAGUE nach NIGHTMARES ON WAX, BELLE & SEBASTIAN, AIR und anderen Acts ein tolles Mix-Tape zusammengestellt haben. Neben vereinzelten Ausflügen in Bossa Nova und Jazz (eine fantastische, bandeigene Coverversion von DEXYS MIDNIGHT RUNNERS´ „Come on Eileen“) über 80er Dark Wave Pop (PALE FOUNTAINS) und den Beweis, dass CHARLIE RICH mit den großen Entertainern bisweilen mehr gemein hatte als mit dem gesamten Country-Genre, werden die einzelnen Songs immer skurriler, experimenteller und vor allem düsterer. Wer die Interpretationen von NOUVELLE VAGUE für leicht verdauliche Kost hält, wird sich nach dieser Zusammenstellung erst mal umgucken müssen. Ein künstlerisch anspruchsvoller Sampler, der aber nicht allzu leicht zu verdauen ist.