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TODD – Purity pledge

Ich kann mich nur noch schwach daran erinnern, wie ich vor mehr als zehn Jahren ins Jugendzentrum Leer ging, um mir dort HAMMERHEAD aus den USA anzusehen. Support waren JANITOR JOE, bei denen kurz zuvor Kristen Pfaff ausgestiegen war, um fortan als Bassistin bei HOLE tätig zu sein. Eine Woche nach dem Konzert starb Pfaff an einer Überdosis Heroin.
An diese Schlagzeile erinnere ich mich, ehrlich gesagt, ein wenig besser als an das Konzert. Aber das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich mich erst ein, zwei Jahre später, mit der Erscheinung von UNSANE’s „Scattered, Smothered & Covered“, wirklich für Noise-Rock begeistern konnte. Und so legte ich mir meine ersten AmRep-Scheiben auch erst einige Jahre nach dem Konzert von HAMMERHEAD zu. Warum ich das alles erzähle?
Bei eben jenen Noise-Rock-Urvätern spielte zuletzt nämlich ein gewisser Herr Craig Clouse, der sich ein knappes Jahrzehnt nach der Auflösung HAMMERHEADs und fünf Jahre nach dem mehr oder weniger besiegelten Ende von AmRep mit einem neuen Baby namens TODD zurückmeldet. Und mich zurück in die Vergangenheit holt, als wäre die letzten zehn Jahre musikalisch nichts passiert. Dies ist rau, böse, dreckig, weird, finster und garantiert radiountauglich. Zusammen mit drei Mistreitern, u.a. auch seine Frau Fifi, macht er sich auf den Weg, um der Menschheit zu zeigen, dass es auch heute noch Musik zwischen den Eckpfeilern Doom, Noise und Metalcore gibt. Bisweilen fühlt man sich an die Sickness eines Nick Oliveri erinnert, dann kommen einem plötzlich die abgedrehten Sachen der MELVINS in den Sinn, und bei den ruhigen Parts muss ich manchmal auch an die just verblichenen MCLUSKY denken. Aber vorrangig zählt hier noch immer der Einfluss Clouse’s Vorgängerband und ehemaliger Labelmates. Ohne Zweifel intensiv und authentisch, aber selbst mir inzwischen ein wenig zu anstrengend. Denn man wird halt, trotz der Erinnerungen, nicht wieder jünger…