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THE TWILIGHT SINGERS – Powder burns

Eine der großen Persönlichkeiten des Alternative-Rock seit Beginn der 90er Jahre ist zurück. Die Rede ist von Greg Dulli, der sich mit den AFGHAN WHIGS den Ruf eines egozentrischen, eigenbrötlerischen Rockstars erarbeitete. Diese lieferten u.a. mit „Gentlemen“ oder „Black love“ Alben ab, die für Fans bis heute nichts von ihrem Charme eingebüßt haben. 2001 schließlich war mit den AFGHAN WHIGS Feierabend, nur kurze Zeit später trat er mit den TWILIGHT SINGERS erneut auf den Plan, ohne jemals weg gewesen zu sein. Und diese haben mit „Powder burns“ mittlerweile schon ihren vierten Longplayer am Start.
Er hat seine Drogensucht besiegt, steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden. „Whatever you heard of me before, believe me, things ain’t what they were“ singt er im ersten Song nach dem kurzen Intro „Toward the waves“. Und zeigt in der folgenden Dreiviertelstunde, dass dies nur bedingt richtig ist, auch wenn es sich für ihn vielleicht anders anfühlt.
Denn rein musikalisch bewegt sich „Powder burns“ durchaus auf bekanntem Terrain, ein „Turn on the water“ vom 1991er -Album „Congretation“ hätte auch hier durchaus seinen Platz gefunden ohne aufzufallen. Auch der Rest des Albums birgt keine großen musikalischen Überraschungen, dafür aber einen wachen, frischen und kraftvollen Dulli.
„Powder burns“ ist eine reife, man könnte sagen, eine erwachsene Platte, Dulli singt mit viel Hingebung zwischen leise flüsternd, rauchig, süffisant und brüllend laut, spielt eine Vielzahl an Instrumenten und bildet stets das Zentrum. Die Band hält sich mal vornehm zurück, dann wieder bildet sie eine fast soundtrackartige Kulisse, hin und wieder, wie in meinem Favoriten „My time has come“, zieht sie auch mal das Tempo an.
Als Gäste leiht hier Ani Difranco zwei Stücken ihre Stimme, auch Dave Catching, einigen vielleicht von den „Dessert Sessions“ bekannt, spielt in einem Stück mit. Hin und wieder bearbeitet Dulli seine Stimme mit einigen Effekten, auch elektronische Instrumente setzen hier und da kleine Akzente. Alles in allem eine sehr gelungene Platte.