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THE MORLOCKS – Easy listening for the underachiever

Im Vergleich zu ihrem 1985 erschienen und zusammen mit dem hier vorliegenden Album »Easy listening for the underachiever« wiederveröffentlichten Debütalbum »Emerge«, hat sich bei THE MORLOCKS vor allen Dingen soundtechnisch einiges getan.
Die Garage wurde eingetauscht gegen einen klaren, irgendwie immer noch trashigen, aber viel moderneren Gesamtsound. Eigentlich alles richtig gemacht, könnte man denken: Garage nicht vergessen, aber trotzdem der Zeit angemessener, ohne dabei anbiedernd zu klingen. Was einerseits angemessen ist, entwickelt sich böse gesagt über die Dauer der Platte aber zu einem Problem selbiger.
Auch wenn die Besetzung der Band bis auf den Gesang komplett gewechselt hat: Rückblickend wirkt es fast so, als ob der schlechte Sound des Debütalbums auf diesem kaschieren konnte, was man auch dort schon geahnt hat, nämlich die eine oder andere Schwäche im Songwriting. Die wird hier leider offensichtlicher.
Die noch ruppige Energie von »Emerge« ist hier einem „so-vor-sich-hinrocken“ gewichen. Nicht schlecht, aber eben leider auch mit kaum vorhandenen Höhepunkten und
manchmal, wie in dem vom STONES-Klassiker »Sympathy for the devil« geklauten (oder zitierten?) Background-Gesang bei »Sex panther« fast schon anbiedernd.
Vor allen Dingen um den starken Gesang von MORLOCKS-Sänger Leighton Koizumi tut es mir dabei leid, weiß dieser doch fast über die Dauer der Platte zu überzeugen.
Betrachtet man die Songs losgelöst von dem tatsächlichen oder vermeintlichen Legendenstatus der MORLOCKS, komme ich zu dem Ergebnis, dass es da eine Reihe von neueren Bands gibt, die diesen Job inzwischen leider weitaus solider erledigen, wie z.B. THE D4.
Die Rückkehr der Garagenopas hatte ich mir kraftvoller erhofft. Schade eigentlich.
An diesem Urteil können leider auch die beiden Live-Bonus-Tracks und das anschließende Interview nichts mehr ändern.