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THE HIRSCH EFFEKT / CALEYA – Apogaeum / Perigaeum

Ein kleines Kunstwerk haben die Labels Ampire und Midsummer Records bereits im November veröffentlicht. Doch ist die Split-Vinyl der deutschen Hardcorebands THE HIRSCH EFFEKT und CALEYA eine so schöne Miniatur, dass sie nicht unbeachtet bleiben sollte. Insgesamt vier Songs erwarten den Hörer mit einer Gesamtlänge von 20 Minuten.
Die perfekte Untergangsliaison startet mit drei Songs von THE HIRSCH EFFEKT, die 2010 mit „Holon : Hiberno“ ihr außergewönliches Artcore-Debüt herausgebracht haben. Alle drei Titel sind bereits auf dem Album enthalten, werden aber auf der Split in ansprechenden Neufassungen im Kammerorchester-Stil re-interpretiert. Auf elektronische Instrumente und die typischen überdrehten Effekte der Band wird hier also verzichtet. Damit fallen die Songs zwar deutlich softer aus als auf dem Debüt, verlieren jedoch nichts an ihrer Eindringlichkeit. Die beindruckenden deutschsprachigen Texte und der intensive Gesang kriechen durch die Leichtigkeit und Reduziertheit der Musik förmlich in die Gehörgänge.
Danach erscheint CALEYAS „Apogaeum“ fast gewalttätig. Statt klassischer Instrumente, Chor und verständlichem Gesang gibt es hier von den fünf Musikern eine Gitarrenwand, präzises Schlagzeug und englischsprachige Texte, die leidenschaftlich geschrien werden. Die „melodramatische“ Postcore-Band beginnt zunächst zögerlich und haut dann im genretypischen Stil einen brachialen und abwechslungsreichen Song heraus. Allerdings gibt es darin immer wieder Unterbrechungen, wo mit sehr sparsamer Instrumentaldynamik gearbeitet wird. Zum Schluss bleibt nur ein Schrei zurück.