Ohje, was ist denn bitte mit den HEADLIGHTS passiert? Ihre Debüt-EP, die durch eine feine Mischung aus Elektronik und female/male vocals bestach und mich desöfteren an GREGOR SAMSA und THE POSTALS SERVICE erinnerte, stieß bei mir auf viel Gegenliebe. Das erste Album “Kill them with kindness“ konnte da mit seiner Schönheit, die zu einem entscheidenden Teil auf dem Gesang beruht, nahtlos anknüpfen. Auf dem Weg zum zweiten Album scheinen sie sich nun jedoch ausgiebigst in den Sixties, bei Sachen wie THE MAMAS & THE PAPAS und anderen Lala-Folkpop-Bands umgehört zu haben. Wo ist sie hin, diese zarte Melancholie, die durch poppige Nuancen stets vor zu viel Dramaturgie bewart wurde, aber trotzdem einen gewissen Tiefgang besaß? Stattdessen darf sich der Hörer auf „Some racing, some stopping“ nun mit belanglosem Pop für Mädchen in Sommerkleidern auseinander setzen, der so gar keine Spannung mehr enthält. Selbst die Keyboards klingen inzwischen nach einer nöligen Orgel, und ich bin wahrlich gelangweilt und enttäuscht. Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf ihre großartigen vorherigen Veröffentlichungen hinweisen. Aber dieses hier ist eher was für ehemalige Radio Antenne-Hörer oder Fans von poppigem Kitsch à la BROKEN SOCIAL SCENE und Co. Ich bin dann mal raus.