Nach ein paar Monaten kreativer Pause und mit neuem Songmaterial sollte es nun wieder hoch hergehen. THE FAMILY´S REMOTE aus St. Pauli hatten schon eine Reihe Konzerte durchs Hamburger Nachtleben geplant (Weltbühne, Pony Bar, Astra Stube), da machte das Schicksal ihnen in Form eines entzündeten Handgelenks bei Bassistin Hélène einen Strich durch die Rechnung. Was nun? Termine absagen?
Nein, binnen zwei Tagen entstand im Übungsraum ein vollständig neues Set. Und damit ging es dann ab in die Weltbühne.
Frank am Schlagzeug und Alan an Mikrophon und Gitarre sollten für einen wohligen Herbstabend sorgen. Ihre neugeschriebenen Songs schwelgten in Melancholie und Schwermut, die jedoch niemals depressiv daherkam. Im Gegenteil. Ihre ausufernden, sphärischen Lieder luden dazu ein, sich in ihnen zu verlieren und treiben zu lassen. Ein ergriffenes Publikum hing ihnen an den Lippen und reagierte mit begeisterndem Applaus. Hinterher sollte Frank gestehen, dass vieles doch ein wenig improvisiert zuging und er niemals so nervös bei einem Auftritt gewesen sei – allein, es fiel niemandem auf. Der großartige Sound der Gitarrenwände (erstaunlich mit nur einer einzigen!) und Alans betörendem Gesang (Erinnerungen an THE SMITHS, GENE, Shoegazing und ähnlichem werden hier wach), gepaart mit einem SONIC YOUTH verwandtem Schlagzeug sprachen für sich.
Fazit: Auch wenn die Auftritte mit Bassistin Hélène um einiges rockiger und bombastischer ausfallen, Alans brillantes Songwriting-Gespür haben auch diesen Abend zu einer echten Perle im Hamburger Nachtleben gemacht!