Nach JOE LALLY’s „There to here“ ein weiteres Album eines FUGAZI-Mannes, auf dem nicht FUGAZI steht. Und falls es auf der CD einen Aufkleber geben wird, auf dem steht, dass wir es hier unter anderem mit Ian MacKaye zu tun haben, so wird auch hier dieser Aufkleber das einzige sein, das an die Hardcoreband erinnert, die wir alle kennen.
Dies ist bereits das zweite Album, das das Duo MacKaye an Bariton-Gitarre und Gesang mit Amy Farina an Schlagzeug und Gesang als THE EVENS veröffentlichen. : Das erste hatte seinerzeit bei dem Kollegen schon einen sehr guten Eindruck hinterlassen.
Immer noch klingt die Musik der beiden etwas spröde, sehr zurückgenommen, minimal schon fast, was aber keineswegs immer leise bedeutet. Bei stets ausgeschalteter Snare gelingt es den beiden aber zuweilen, sehr ansprechende Rhythmen zu kreieren. Ihre Songs sind oftmals nicht mehr als Skelette, zu denen mal die eine, mal der andere oder auch beide zusammen singen. Ausnahme ist das Titelstück, das als einziges ein wenig voller klingt als der Rest und das beste Stück dieses Albums ist. Und ich muss gestehen, dass mit wenigen Ausnahmen bei mir der Funke dennoch nicht recht überspringen will, dass ich auch nach wiederholtem Hören der CD viele ihrer Lieder als sehr anstrengend empfinde. Das liegt zum einem sicherlich am Gitarrespiel von MacKaye, zum anderen fehlen hier für meinen Geschmack die wirklich guten Songs. In genanntem Titelstück und den ruhigen Momenten aber hat diese Platte ihre Stärken.