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THE COCKHEADS – Cockphonie

In den letzten Jahren erfreute sich der Minimalismus im Deutschpunk-Bereich zunehmender Beliebtheit. Bands wie BERLIN DISKRET, MALADRO!TS, ZACK ZACK, EINKAUF AKTUELL oder PIEFKE, die sich am 77er Punkrock oder frühen NDW-Sound orientieren, bekamen verstärkte Aufmerksamkeit und reduzierten den Punk wieder auf das Wesentliche. In diesem Dunstkreis lassen sich auch die in Leipzig beheimateten COCKHEADS verorten, die sich (anders als der Bandname vermuten lässt) auf dieser einseitig bespielten Mini-LP ausschließlich der deutschen Sprache bedienen. Die Produktion klingt wie aus den frühen 80ern konserviert, leicht dumpf und absolut ungekünstelt. Dies passt wiederum perfekt zu den resigniert-angepissten Texten, die mit leicht schrägem Tonfall in Songs wie „Faul“, „Weg hier“ oder „Keine Zeit“ rausgerotzt werden. „Cockphonie“ ist somit eine dieser Platten, deren Charme gerade darin besteht, nicht perfekt zu sein. Unbedingte Empfehlung für Menschen mit Lederjacken und Stachelfrisuren, die am liebsten klassischen „Up-and-down“-Pogo tanzen und noch heute mit der Einführung des Dosenpfands hadern.

Meine Bewertung

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.