Manchmal hört man eine Platte und denkt: „Boah, das ist aber mies!“ Manchmal hört man sie sich aus Respekt zum Künstler noch ein zweites oder drittes Mal an und manche Platte erschließt sich erst dann. Ich habe mein Möglichstes getan, aber zum aktuellen Silberling von THE ANTKAROSHI finde ich einfach keinen Zugang. Die meist instrumentalen Songs kommen mit wuchtigen Gitarren daher, was mich prinzipiell antörnen müsste. Doch wenn schon instrumental, dann will ich in eine Klangwelt eintauchen, die mich umhaut, die mich träumen lässt, die Gesang unwichtig macht. Aber was die Jungs aus Potsdam hier zaubern, schafft es einfach nicht. Zu sehr sehne ich bei den Songs nach einer kräftigen Stimme, die mir erzählt, warum ich das Album gut finden soll. Stattdessen warte ich hibbelig zwei, drei oder vier Minuten bis zum ersten Gesangspart. Zudem schlägt mir die Melancholie der Songs aufs Gemüt.
Sicher gibt es eine Menge Leute, die an dieser Stelle den Kopf schütteln und sich fragen „Hat der Junge denn keinen Geschmack?“ Mag sein… Für mich ist „per/son/alien“ trotzdem eine der langweiligsten Platten, die ich seit langem gehört habe.
Dickes Lob hingegen für die Spielzeit. Im Schnitt über fünfeinhalb Minuten pro Song dürfte Fans der Band sicher freuen.
In diesem Sinne: Bleibt wie ihr seid Jungs, aber wir werden in diesem Leben eher keine musikalischen Freunde.