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TELE – Wir brauchen nichts

Man ist ein wenig klüger geworden. Stellten sie auf ihrem letzten Album noch die Frage „Wovon sollen wir leben?“, haben sie nun die beruhigende Antwort gefunden: „Wir brauchen nichts“. Die beste Voraussetzung eigentlich, davon abgesehen, dass sie im Grunde ohnehin nichts zu befürchten haben. Leer sind sie vorher nicht ausgegangen, und das werden sie auch dieses mal nicht.
Dabei kann man sich über sie ärgern. Sie könnten so gut sein, schon auf dem letzten Album gab es Songs, die waren wirklich groß, und dennoch kriegten sie irgendwie die Kurve nicht, geriet das Album im Ganzen zu kitschig. Sie könnten die deutsche Version von PHOENIX sein, ganz gleich, ob sie das nun für erstrebenswert halten oder nicht, denn wie die Franzosen haben sie dieses Händchen für Melodien, sie haben einen Hang für großen Pop, diese kleine Portion Funkyness und einen sehr guten Sänger.
Auf dem neuen Album hat sich an all dem nicht viel geändert, was wieder zugleich Gutes als auch Schlechtes bedeutet. Wieder haben sie einen Haufen süßer Momente versammelt, den einen oder anderen guten Song geschrieben, und wieder fehlt all dem die Magie, die als eine der wenigen Ausnahmen einen Song wie z.B. „Hans“ ausmacht, den ich von Anfang an ins Herz geschlossen hatte und den ich auch immer wieder gern anmache.
Und es spricht durchaus für diese Band, dass ich mich so sehr über sie ärgere, denn eigentlich könnten sie mir doch auch egal sein, aber das sind sie nicht. Doch so richtig landen konnten sie bei mir noch nicht, also umkreise ich sie weiter. Und wenn sie im Radio laufen, werde ich mich freuen.