Man könnte böse sein und sagen, dass so doch gerade nicht gute Laune geht. Aber das ist selbstverständlich auch der Sinn dieses Albums. Denn SVEN VAN THOM befasst sich mit jeglicher Form dunkler Gedanken. Hier reicht schon ein Blick auf die Tracklist: „Rauchen, Saufen, Kinderkriegen“, „Nicht schon wieder Sommer“, „Wenn keiner auf dich wartet“ oder „Dröge Jugend“. Und trotzdem muss man ihm ohne Abstriche recht geben, dass dieses Album sein bestes ist. Die nur sehr grob mit Singer/Songwriter zu umschreibende Musik auf „So geht gute Laune“ ist dabei nicht nur abwechslungsreich und spannend arrangiert, changiert zwischen Chanson, Folklore, Schlagermomenten und bestem Pop, insbesondere sollte man das Ohrenmerk einmal mehr auf die Texte legen. „Doch etwas ist dir noch geblieben / Rauchen, Saufen, Kinderkriegen.“, „und aus purem Gruppenzwang / muss man in den Urlaub fahr´n“. Prägnant, auf den Punkt und mehr als deutlich, so erscheint der allgemeine Blick SVEN VAN THOMs auf die Welt zu sein. Dennoch gelingt es ihm immer wieder, Mitsing-Refrains zu schreiben, die bereits beim ersten Hören im Ohr bleiben und einen den Tag über verfolgen. Wenn dann noch Larissa Pesch (LAING) dazustößt, darf man schon mal das Wort Perfektion in den Mund nehmen.
Als Lehrer ist es natürlich schwierig, Textzeilen wie „Selbst auf der Klassenfahrt, da hielt es uns kaum / Zwar schliefen noch zwei andere Mädchen im Raum / Wir haben gehofft, die wären längst tief im Traum, aber die hörten uns ficken“ mit dem nötigen Abstand zu betrachten, wenn die eigene Klassenfahrt für das nächste Jahr gerade geplant wird. Aber ansonsten bleibt nur zu sagen, dass so vielleicht doch gute Laune geht. Anders als gedacht, aber eben doch. Jedenfalls bleibt der Rezensent mit einem Lächeln zurück, wenn der letzte Ton dieses Albums verklungen ist. Und ich bin ohne SOFAPLANET-Erwähnung ausgekommen. Ach, Mist, jetzt doch nicht.