STEVE CRADOCK – The kundalini target

Nein, dies ist kein neues OCEAN COLOUR SCENE-Album. Und auch keines von PAUL WELLER. Bei STEVE CRADOCK, der bei OCB spielte und von PAUL WELLER unterstützt wird (auch auf dem Album bei drei Songs) treffen die BEATLES, PINK FLOYD, BRIGHT EYES und CAT STEVENS (oder muss man mittlerweile YUSSUF ISLAM sagen?) in einer psychedelischen Sause auf dem Weg zum ewigen Glück aufeinander. Das ist 60ies-geprägte Singer/Songwriter-Musik vom Feinsten, fast schon zu fröhlich und bejahend für meine Verhältnisse.
Das Kundalini-Target, die Vereinigung mit der kosmischen Seele, wird über den Weg des durch viele Jahre Erfahrung geprägten Songwritings zu erreichen versucht, hier und da werden am Weg die großen Altvorderen dieses Genres zitiert und interpretiert, was dem Album eine erstaunliche Tiefe verleiht. Der häufig vertretene chorische Gesang, die Westerngitarre und das Piano tun ihr Übriges für den Erfolg dieser Musik.
Dass es sich bei STEVE CRADOCK nicht um eine Neuentdeckung der Musikwelt handelt, sollte bei der Vorgeschichte wohl klar sein. Dennoch gelingt es ihm, ein eigenständiges Werk zu schaffen, das mit seiner psychedelischen Seele sicherlich den ein oder anderen Räucherstäbchen-geschwängerten Raum in Wallung bringen wird.
Diese elf Songs dauernde Reise zum Glück, die in einer infernalischen Soundwand, bei der scheinbar viele der Tracks miteinander gleichzeitig konkurrieren, endet, ist für mich ein bisschen zu sehr 60er, aber das ist natürlich mein eigenes Empfinden und jedem, der auf der psychedelischen Welle gerne ein bisschen länger reitet, sei „The kundalini target“ durchaus ans Herz gelegt.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.