Wenn man eine SNIFFING GLUE-Platte in Echtzeit besprechen will, muss man zügig in die Tasten hauen, denn erfahrungsgemäß ist das Hörvergnügen von überschaubarer Dauer. Songs mit einer Spiellänge von über zwei Minuten sind nämlich eher Ausnahme als Regel, und entsprechend schnell ist der Spuk dann auch schon wieder vorbei. Anderseits haben die Jungs im Falle von „Feral thoughts“ direkt mal 16 Tracks in die Lostrommel geworfen, so dass unterm Strich dann doch eine halbe Stunde Musik auf der Haben-Seite zu verbuchen ist. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben: SNIFFING GLUE spielen knackigen Achtziger Jahre US Hardcore-Punk in der Tradition von Bands wie BLACK FLAG oder den CIRCLE JERKS. Man höre sich zum Beispiel den Song „Keep control“ an: Ein richtig geiler kleiner Hass-Brocken, der dem Establishment mit irrem Schlagzeug, Highspeed-Riffs und extrem angepisstem Gesang mit Anlauf vor die Füße kotzt. Ebenfalls sehr schön das etwas melodischere „Cement shoes“, welches mit einer leichten MISFITS-Note daherkommt. Alles in allem eine runde Sache, und siehe da: Die Rezension ist fertig, und ich habe sogar noch anderthalb Lieder vor mir. Bleibt also gerade noch Zeit um ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen, ehe „Feral thoughts“ hier noch eine weitere Runde dreht.
SNIFFING GLUE – Feral thoughts
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:18. Januar 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.