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SIR SIMON – Battle

Ob sich der Typ hier jetzt SIR SIMON BATTLE nennt oder nur SIR SIMON, geht aus dem Info-Sheet nicht eindeutig hervor. Vielleicht handelt es sich auch nur um ein kleines Verwirrspiel für den Schreiber, um ihn bei Laune zu halten. Entscheiden wir uns also für die kurze Version, was zwar dem britischen Dirigenten Sir Simon Rattle nicht gerecht wird und ebenso wenig mit der Homepage des Künstlers zusammenpasst, denn wer lässt dort schon den Albumtitel mit einfließen? Aber egal.
Fest steht jedenfalls, dass ein gewisser SIR SIMON alias Simon Frontzek hier sein Debüt-Album vorlegt und bereits mit diesem ersten Lebenszeichen einen gewissen Status in der Indie-Szene erlangt hat. Immerhin schafft er es auf Anhieb sich neben Bands wie MINOR MAJORITY, BEANGROWERS, MARIA SOLHEIM, KEN, SPORT und JUNGES GLÜCK einen Platz im Labelprogramm von Strange Ways zu ergattern, durfte bereits TOMTE auf ihrer Tour begleiten und bekommt nun von dessen Bassisten Olli Koch die Info geschrieben. Die ihn natürlich in den höchsten Tönen lobt, was allerdings auch nicht ganz zu Unrecht geschieht. Denn der Berliner ist wahrlich ein Meister der gefühlvollen, verträumten Klänge, ohne auch nur ansatzweise ins Kitschige oder Belanglose abzudriften. „Battle“ erinnert nicht selten an die WEAKERTHANS mit ihrer Slide-Gitarre oder aber die GET UP KIDS zu Zeiten nach ihrer Hochphase, als ihr vielfach unterschätztes Album „Guilt show“ erschien. DAVID KITT kommt mir gelegentlich noch in den Sinn, womit wir auch den Singer/Songwriter-Aspekt berücksichtigt hätten. Angenehm ist übrigens auch, dass Simon Frontzek in seinem Englisch gänzlich auf einen deutschen Akzent verzichtet. Und wenn man bedenkt, dass SIR SIMON seine Songs ursprünglich nie veröffentlichen wollte, kann man sich nur glücklich schätzen, dass ein jetziger Mitmusiker ihn vom Gegenteil überzeugte. Aber diese charmante Geschichte ist auch fast zu schön und passt viel zu gut zur Musik, um wahr zu sein. Oder doch?