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SHOKEI – Painkiller

Ich unterhielt mich kürzlich mit einem Freund, der den Sinn an Split Releases nicht erkennen kann. Für ihn ist ein Full Length Album das Nonplusultra, 7 Inches scheinen ihm hingegen völlig überflüssig. Zum Glück steht er auf andere Bands als ich, denn bei ihm wären SHOKEI schon aufgrund ihrer Veröffentlichungspolitik eine große Enttäuschung. Die Band veröffentlicht bereits seit sieben Jahren und kann auf fünf Releases und fünf verschiedene Labels zurückblicken. Jede Veröffentlichung also auf einem anderen Label? Mitnichten. Einzelne Releases als Co-Release auf verschiedenen Labels, und auf ein komplettes Album wartet man nach wie vor. Stattdessen drei Splits, eine Single und diese 12“, die eine Mischung aus EP und Tribute-EP darstellt. Auf Seite A gibt es fünf Songs von SHOKEI, die wie gewohnt unterstreichen, dass die Vier ihren ganz eigenen Sound im Postcore gefunden haben. Die Vocals heiser geshoutet, gern auch mehrstimmig, aber nicht gescreamt, der Bass sehr präsent und perfekt mit dem Schlagzeug abgestimmt, die Guitars eher im oberen Bereich des Gitarrenhalses angesiedelt. Da wippt man automatisch mit.
Auf Seite B die korrigierte Version von „Hot topic“, die SHOKEI zuvor auf einer Split-5“ veröffentlicht, ihrer Meinung nach aber zu langsam eingespielt hatten. Deshalb also hier die schnellere Version und anbei auch gleich vier Covers / Remixes von befreundeten Bands. Als erstes eine Casio-Version von EVE MASSACRE, gefolgt von einem Country-Folk-Cover von den DIXIE CHICKS, oh nee PETETHEPIRATESQUID. Wer G-TUK schon mal live gesehen hat, weiß, dass in seiner Version nur Krach rauskommen kann. Nintendo-Kreisch-Core mit der Betonung auf Core. BULLENSACK toppen den Lärmfaktor aber noch mit einer 42-sekündigen Hardcore-Doublebass-Version. Insgesamt bleibt die zweite Seite der 12“ damit zwar unterhaltsam, kann das qualitative Level der A-Seite aber leider nicht halten.