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SHAH-MAT – Schachmatt für Weicheier

Frauenstimmen sind seit jeher im Metalbereich unterrepräsentiert. Zwar gibt’s mit NIGHTWISH, THE GATHERING oder WITHIN TEMPTATION absolute Ausnahmebands in ihren Genres, doch die Zahl ist überschaubar klein. SHAH-MAT haut genau in diese Lücke und schickt mit Sängerin Stephanie Vondenhoff eine Rockröhre ins Rennen, die singt, flüstert, growlt und brüllt, dass es eine wahre Freude für jeden Rock-Fan ist. Wir plauderten mit Stephanie und Gitarrist JP Devox über ihr kürzlich erschienenes Album „Upstream“ und die Zeit mit Top-Produzent Erwin Musper (DAVID BOWIE, METALLICA) im Aufnahmestudio.

[F]“Upstream“ ist Euer erstes Album als Band. Wie fühlt Ihr Euch nachdem das Teil im Kasten ist?
[A]JP: Nach zwei Jahren harter Arbeit ist das ein supergeniales Gefühl, und ich bin richtig stolz. Das Album ist genauso geworden, wie ich erhofft hatte.
Steph: Ich bin total aufgeregt, jetzt, wo das Album im Kasten ist. Wir sind ja als Band noch sehr unbekannt und haben noch eine Menge zu entdecken. Auf jeden Fall waren die Aufnahmen eine klasse Erfahrung und haben uns als Band zusammengeschweißt.

[F]Beschreibt mal bitte die Message des neuen Albums! Wolltet Ihr ein Konzeptalbum machen, und was hat es mit dem Titel „Upstream“ auf sich?
[A]Steph: Das einzige Konzept war, möglichst viel zu experimentieren und ein breites Spektrum verschiedenster Musikstile zu vereinen. In den Lyrics geht es vor allem darum, sein Wesen als Mensch kennenzulernen und sich so zu akzeptieren, wie man eben ist.
JP: „Upstream“, weil wir immer jenseits der Norm treiben. Wir versuchen, unseren ganz eigenen Stil zu finden und dieses Gefühl auch in unseren Songs zum Ausdruck zu bringen.

[F]Wenn man sich Euer neues Album auf die Ohren gibt, fällt sofort der immense Variantenreichtum auf. Es gibt leicht verdauliche Nummern, die sofort ins Ohr gehen, wie „Love you alive“ oder „Sad song“, dann ultraruhige Momente wie „Bereft“ und richtig harten Stoff wie „Don’t spit on me“ oder „Resurgence“. Und als ob das noch nicht genug wäre, finden sich mit „Children“ und „Creed“ sogar noch experimentelle Songs mit Jazz-Anleihen auf dem Album. War es geplant, dem Hörer solch verschiedenartige Songs um die Lauscher zu hauen, oder hat sich diese Vielfalt mehr oder weniger während der Aufnahmephase im Studio entwickelt?
[A]JP: Uns war es wichtig, die höchst variable Stimme von Steph nicht in ein zu enges musikalisches Korsett zu stecken. Die Schwierigkeit war, die Songs trotzdem für den Hörer nachvollziehbar zu gestalten und ihn nicht beim Hören der Platte mit einem unverdaulichen Mix zu überfordern.
Steph: Wir haben alle unterschiedliche Musik-Geschmäcker, und wahrscheinlich musste das neue Album deswegen so vielseitig ausfallen. Wir haben sicherlich nicht vor, die Musik völlig neu zu erfinden, aber trotzdem lassen wir uns nicht gern in eine Schublade stecken.

[F]Eurem Album liegt eine Live-DVD bei, die in den USA aufgezeichnet wurde. Wann wurde diese Show gefilmt, und wie hat Euch das Publikum aufgenommen?
[A]JP: Die Aufzeichnung stammt vom Midpoint-Festival in Cincinnati. Den ersten Abend gab es da einen großen Sturm, so dass wir notgedrungen umziehen mussten und nur vor ein paar Technikern und Freunden spielten. Das war schon ziemlich abgefahren vor einer solchen Geisterkulisse.

[F]SHAH-MAT kommt aus dem Persischen und bedeutet „Schachmatt“. Warum ein persischer Bandname?
[A]Steph: Es hat keine größere Bewandtnis, dass der Name aus dem Persischen stammt. JP hatte den Namen in einer Zeitschrift aufgeschnappt und wir fanden ihn auf Anhieb klasse. Er vermittelt Stärke nach dem Motto: Tu es, oder Du stirbst!

[F]Erwin Musper ist ein sehr begehrter und hochgeschätzter Produzent. Wie war die Arbeit mit ihm? Gab´s auch ein paar Bierchen, oder wurde nur geschuftet?
[A]JP: Erwin nahm uns wie König (und Königin) auf. Nach den ersten acht bis zehn Stunden Arbeit im Studio haben uns seine Frau und er die Stadt und nähere Umgebung gezeigt. Ein total professioneller Musiker mit großem Herz!
Steph: Um ehrlich zu sein, habe ich noch niemals mit jemandem wie Erwin zusammengearbeitet. In seiner Gegenwart gibst Du automatisch Dein Bestes, Du kannst gar nicht anders. Hört sich komisch an, aber das war das erste Mal, dass ich wirklich an mich geglaubt habe und total selbstbewusst war – ganz ohne Bier oder irgendwelche Drogen.

[F]Was sind Eure Pläne für die nächste Zeit?
[A]JP: Wir wissen, dass es knallhart im Musikbusiness ist, aber wir wollen der Welt zeigen, was wir können. Am liebsten würden wir sofort und überall mit Touren loslegen!

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