You are currently viewing SCHEIN23 – so siehts nämlich aus

SCHEIN23 – so siehts nämlich aus

Schon seit über fünf Jahren tourt sich die Karlsruher Formation SCHEIN23 den Arsch ab und konnte seitdem mit deutschsprachigem Indie-Pop/Rock überzeugen, lange bevor WIR SIND HELDEN und Co. die Charts erobert haben. Da stellt man sich als kritischer Hörer natürlich sofort die Frage: „Woran hat es gelegen?“ Klar, für etliche Supportslots hat es immer gereicht. Man teilte sich die Bühnen mit den o.g. WIR SIND HELDEN, KETTCAR, SPORTFREUNDE STILLER und wahrscheinlich noch vielen mehr. Bis dato hatte ich nichts von SCHEIN23 gehört, doch auch das hat nix zu bedeuten. Aber vielleicht gibt’s ja qualitative Differenzen? Dann wollen wir den Silberling mal in die Blechbüchse legen!
Der Opener geht jedenfalls schon mal ordentlich treibend und rockend nach vorne los. Off-Beats so weit das Auge reicht, kombiniert mit eingängigen Gitarrenlinien. Der Gesang passt gut ins Bild und der dazugehörige Refrain geht gut ins Ohr und regt zum Mitwippen an. Nicht schlecht! So, oder so ähnlich bekommt man weitere zehn Songs geboten, die im ersten Moment zu gefallen wissen, aber was den Tiefgang angeht, nicht wirklich viel zu bieten haben. Hier und da gibt es immer wieder schöne Momente – aber die Monotonie dominiert dieses Album. Eine Handvoll Songs sind zweifelsohne brauchbar, z.B. kann die erste Single „Für den Moment danach“ wirklich überzeugen. Aber vielleicht auch deswegen, weil man sich vom Standard-Songwriting abgewandt hat und das Gaspedal etwas weniger durchgetreten hat. Trotz allem ist man jedoch, was den nationalen Vergleich angeht, noch ein paar Schritte entfernt. Denn KETTCAR können bewegen, TOMTE überzeugen und WIR SIND HELDEN mitreißen!
Nichtsdestotrotz könnten Fans von deutschsprachigem Indierock daran Gefallen finden. Antesten schadet nix!