Don´t call the Police! Ist auch wirklich nicht nötig, trotz der Momente, die einen überraschend an das Debüt von THE POLICE aus dem Jahre 1978 erinnern. „Pyramids“ ist so ein Moment und gehört (trotzdem) zu den Aushängeschildern auf „Add and substract“. Auch in „Jessica´s drawn that way“ verneigen sich SCAMS vor den alten Helden. SCAMS reihen sich nahtlos ein in die lange Reihe gediegener, britischer Gitarrenbands. Ihre Musik zielt jedoch gerade auf dem neuen Album nicht nur auf Bauch und Beine, sondern auch auf Herz und Kopf, ohne dabei selbstgefällig, langweilig und beliebig zu wirken. Derart abwechslungs- und einfallsreiche Arrangements konnte man in letzter Zeit nur von THE MACCABEES hören. SCAMS behalten immer die Kontrolle über ihre Musik, ohne mit Melodien zu geizen. Bei jedem Hördurchgang lassen sich neue, liebevolle Details und Soundspielereien entdecken, was „Add and subtract“ zu einer ausgesprochen kurzweiligen Angelegenheit macht. „Lifeboats“ und „Compliments“ nähern sich z.B. gar dem Kosmos von VAMPIRE WEEKEND. Neben der ersten Single „Be a gentleman“ und den schon genannten Songs zählen auch „Colouring“ und „Lucky day“ zu den Highlights. Lediglich die beiden Schlusstracks bewegen sich in eher ruhigem Fahrwasser und lassen das zweite Album von SCAMS etwas betulich ausgleiten. Man kann nur hoffen, dass SCAMS mit diesem ambitionierten Indie-Pop-Album mehr Beachtung finden als mit ihrem auch schon guten Debüt.