… so gehört von einem Gast, der zu Beginn des Konzertes in der Weltbühne genau neben mir stand. Und wahrlich: statt Windmühlen ist Sitzen auf dem Bühnenrand angesagt, und statt Leder und Spandex trägt man wieder Wollsocken. Neben den sechs Norwegern fand man auf der Bühne ein ganzes Sammelsurium an Instrumenten: diverse Saiteninstrumenten, ein Haufen Percussions und Effektgeräte, ein Xylophon, diverse Keyboards und Orgeln und sonstige elektronische Geräte. Da überraschte es fast gar nicht, dass die Musiker im Laufe des Abends von einem zum nächsten Instrument und wieder zurück wechselten. Entsprechend gestaltete sich auch die Musik von SALVATORE sehr abwechslungsreich, wobei traditionelle Elemente der World Music mit Krautrock und ausuferndem Psychedelic-Parts kombiniert und diese wiederum mit Space-Klängen und moderner Elektronik vermengt wurden. Das Ganze war sehr stark auf die Rhythmik versiert und wechselte von hypnotisch und leise zu krachig bis nervenaufreibend. Aber just in dem Moment, wo es anfing zu anstrengend zu werden, klangen monotone Passagen wieder aus, und neue Ideen kamen hinzu. Auffällig war, dass bei der ganzen Jam Session-Stimmung Neuzugang Jørgen Sissifus Skjulstad das Zepter in der Hand hielt und die anderen gekonnt durch den Parcours steuerte. Seine musikalische Vielseitigkeit zeigte er bereits vor dem Auftritt von SALVATORE, als er mit seinem Solo-Projekt CENTER OF THE UNIVERSE arabische Klänge aus einer Oud mit Dancebeats und Astro-Sounds zu einem ungewöhnlichen, aber interessanten Cocktail mischte, und dabei lächelte, als ob er sich selber nicht sicher sei, was er davon halten soll. Aber leider habe ich davon nur das letzte Stück mitbekommen.
Insgesamt ein interessanter, abwechslungsreicher und gleichzeitig versierter Auftritt von sechs absolut verschiedenen Charakteren, die sich eher durch Understatement als Bühnenshow auszeichnen. Und das ist auch gut so.