Release-Partys sind immer so eine Sache – eigentlich will die Band gar nicht spielen, sondern nur trinken, weil endlich das Album raus ist und die Zeit des Wartens ein Ende hat. Im Falle von RANDY’S RIPCHORD ist das ein wenig anders. Die Band will sogar zwei Sets an einem Abend spielen – zwei unterschiedliche.
Der Beat Club ist ordentlich gefüllt, was leider dazu führt, dass bei der Schlauchform die hinteren Reihen nicht wirklich viel vom Sound der Bühne mitbekommen. Ein unverstärktes Schlagzeug kann zwar so manchen Musiker auf der Bühne sein Gehör kosten, aber leider nicht den ganzen Raum beschallen. Sichtlich nervös betreten die jungen Hamburger die Bühne, um nach kurzer Ansage mit „dismissed & dazed“ das erste Set zu beginnen. Der Bühnensound ist scheinbar mies, so dass sich die Mädels immer wieder beklagen, nichts von sich zu hören, da geht es vielen Zuschauern auch nicht anders. Könnte alles ’ne Spur lauter sein. Vor der Bühne turnt ein Mob aus Kiel, und als dann auch noch einer aus ihrer Mitte als Randy gekrönt wird und eine Silberkrone und ein pinkes RANDY’S RIPCHORD Shirt sein eigen nennt, da verliere ich jeglichen Respekt vor dem Menschen, der vorher schon durch ein TOTEN HOSEN T-Shirt negativ aufgefallen war. Wie kann man mit einem zu kleinen pinken T-Shirt und einer Krone auf dem Kopf bei einem Konzert für alle den Affen machen?? Ganz, ganz bitter – für alle anderen sichtbar geoutet, ein schöner Lacher.
RANDY’S RIPCHORD spielen weiter einen Mix aus Songs der aktuellen Platte „Love“ und alten und sogar schon neuen Songs. Jung, deutsch und auf dem Weg nach oben quasi.
Nach dem ersten Set war für mich Schluß, man soll Bands auch mal feiern lassen, und ich bin mir sicher, dass Ines im zweiten Set eh keinen Ton mehr rausgebracht hat, so heiser wie sie schon nach Ende der ersten Hälfte war. Achja, die Freundin/Bekannte von dem HOSEN-Fan wurde auch noch bloßgestellt. Was für eine Sippe.
Selten eine Release-Party gesehen, bei der die Band derart nervös und angespannt war, dennoch ein gelungener Abend.