You are currently viewing PUTA MADRE BROTHERS – Queso y cojones

PUTA MADRE BROTHERS – Queso y cojones

Mexiko liegt neuerdings in Australien. Und die PUTA MADRE BROTHERS möchten den nächsten Westernausflug von Quentin Tarantino vertonen. Die Mariachiband aus Australien spielt gepflegten 60s-Rock’n’Roll (auch aufnahmetechnisch), gemischt mit einer guten Portion von Mamas bester Westernspaghetti-Sauce und würde ganz hervorragend zu Pulp Fiction, Part 2 passen.
Auf CD wirkt das Ganze allein im Zimmer vor der Anlage bei weitem nicht so genial wie sicherlich auf und vor der Bühne oder aber im Lieblingstanzlokal. Denn dieser Rock’n’Roll-Sturm, der sich dem geneigten Hörer entgegen stellt, braucht es laut, verraucht und versifft. So wie man sich Konzerthallen nach einem LENINGRAD COWBOYS-Konzert vorstellt. Die drei Musikanten haben sich leidlich spanisch beigebracht, um dann auch vollends authentisch zu wirken.
„Queso y cojones“ braucht dringend eine alkoholgetränkte Partygesellschaft, die der dringende Wunsch nach Bewegung auf die Tanzfläche treibt. Losgelegt mit „Putananny twist“, gefolgt von „Malaguena“ und zum Schluss noch „Dance! Dance! Dance!“. Da bleibt kein Auge, geschweige denn der Tanzboden trocken.
Nicht ganz so Punk wie die LENINGRAD COWBOYS, nicht ganz so verrückt wie GOGOL BORDELLO, aber in jedem Falle ein Reinhören wert, wenn man denn demnächst mal seine Gäste mit lustigem mexikanischen Mariachi-Lärm aus Down Under unterhalten will. Nicht empfohlen zum einsamen Daheimhören.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.