PRIMAL SCREAM haben schon unterschiedliche Platten gemacht. Rock-Scheiben, Dance/Elektro-Platten und Rock ‚N’ Roll-Musik wie auf ihrem neuesten Studioalbum „Riot city blues“. Kurzweile ist das Wort, das am besten „Riot city blues“ umschreibt. Die erste Single „country girl“, eine Art Country-Rocker, die ich zuerst stirnrunzelnd gehört habe, entwickelt sich nach einer gewissen Zeit zum Gute-Laune-Soundtrack und will so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen verschwinden. Auffällig ist, dass sich einiges nach den ROLLING STONES anhört. Wenn „nitty gritty“ nicht ein STONES-Song ist, den die STONES nicht geschrieben haben, dann weiß ich auch nicht. Neben der atmosphärischen Ballade „little death“ (DOORS lassen grüßen) ist größtenteils 60/70 Rock mit Country und feinen Blues-Einschüben vertreten, die nicht immer zünden, aber zumeist kurzweilig sind. Kurzweilig war auch die Aufnahme-Sessions, die zehn Tage in den Olympic Studios in London in Anspruch nahmen. PRIMAL SCREAM-Fans, die sich nach dem 94’er Werk „Give out but don’t give up“ langsam von der Band abgewendet haben, können jetzt wieder zugreifen. Freunde der letzten beiden, doch sehr experimentellen, aber guten Alben „Xtrmntr“ und „Evil heat“ werden sich vorsichtig herantasten müssen.