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PILES – Una volta

Schlagzeugern wird ja gerne die Nähe zum Wahnsinn nachgesagt. Was passiert nun aber, wenn drei Drummer auf die Idee kommen, eine gemeinsame Band zu gründen? Eine Band, die im Grunde nur aus drei Schlagzeugen besteht? Interessanterweise hat man es bei PILES weder mit einem esoterischen Gruppentrommeln zu tun, noch mit allzu verqueren Beats, die nur Mathematiker nachvollziehen können. Stattdessen schaffen es die drei Franzosen trotz der limitierten Instrumentierung so viel Abwechslung in ihre Musik einzubauen, dass ihr Album „Una volta“ auch für Nicht-Schlagzeuger spannend bleibt. Dabei spielt sicherlich mit hinein, dass die drei Musiker zum Teil jahrzehntelange Erfahrungen in den verschiedensten Bandprojekten sammeln konnten, zum Teil auch als Percussionist, Komponist und Sound Engineer tätig waren. Und man sollte auch nicht unerwähnt lassen, dass weitere Instrumente wie Glöckchen, Gitarrensounds und vermutlich Synthies mit eingebaut wurden, um die Drums „zusammenzuhalten“. Herausgekommen sind dabei acht verschiedene Stücke, die teilweise sehr spacig klingen („Drones and piles“, „Kraut and piles“), an anderen Stellen an Bands wie DYSE und BLACK SABBATH erinnern („Mort aux cons“) und mitunter wie die bedrohliche musikalische Untermalung zu einem Film wirken („Materials in US“). Im abschließenden neunminütigen Stück „Marie“ widmen sich die Akteure fast ausschließlich der Bearbeitung von Becken und erzeugen damit die unterschiedlichsten Sounds, die man sich genauso gut in einem futuristischen Endzeitfilm vorstellen könnte. Dass das Ganze natürlich nicht für den alltäglichen Höreinsatz geeignet ist, versteht sich von selbst. Für aufgeschlossene Hörer mit einer Vorliebe für neue Hörgewohnheiten hat „Una volta“ jedoch einiges zu bieten – passend dazu liegt dem Album noch ein 32seitiges, künstlerisch anspruchsvoll gestaltetes Booklet bei.