…und schön böse Musik. Wobei PETERS. mittlerweile nicht mehr ganz so lärmig sind wie früher. Stattdessen haben sie es mit der Zeit verstanden, ein, zwei Gänge zurückzuschalten und verstärkt auf das Songwriting zu achten. Energiegeladen ist ihre Show aber nach wie vor. Da frickelt sich Fabian auf seiner Gitarre in wahnsinniger Geschwindigkeit irgendwelche hohen Töne zusammen, die ideal mit dem begleitenden Gitarrenspiel Benjamins harmonisieren, während Andreas wie verrückt auf sein Schlagzeug drischt, Torben sich die Seele aus dem Leib schreit und Jörg für den roten Faden auf der Bassgitarre sorgt. Man merkt sofort, dass hier fünf Könner am Werk sind, die sich ausgiebigst mit ihrer Musik beschäftigen, und nebenbei wechselten Fabian und Andreas während des Gigs auch noch die Instrumente als sei es das Selbstverständlichste der Welt. AT THE DRIVE-IN, NORTH OF AMERICA und manch andere Band dürfte man sicherlich im heimischen Plattenregal der Jungs wieder finden, wobei sie ihrer Musik ganz klar einen eigenen Stempel aufdrücken. Gesungen wird mal auf Deutsch, mal auf Englisch und, seit BLUMFELD’s „Jet set“ im Programm der fünf Nordlichter zu finden ist, auch mal auf Französisch. Überhaupt: welche (Post-) Emo/Hardcore-Band käme schon auf die Idee, BLUMFELD zu covern? Und das Ganze auch noch in eine gekonnt bandeigene Version zu transkribieren? Fein, fein! Erstaunlich übrigens, wie voll die Schilleroper heute war; vielleicht lag’s am günstigen Eintrittspreis von 3 €, wahrscheinlich aber noch eher an der Sympathie der Band, die gerne ein bisschen trashig und nicht immer exakt auf den Punkt spielt, was ihr einen spröden, leicht trashigen Charme verleiht. Die ersten Reihen tanzten munter mit, und als PETERS. nach einer Zugabe die Bühne endgültig verließen, wurde zu Musik aus der Konserve weitergetanzt bis in die frühen Morgenstunden. Schön, dass sich die Besucher nach dem Konzert nicht gleich verkrümelten, sondern weiter Party machen. Allerdings verstanden es die DJs, Musiker von PETERS. und FLIMMERN (die ich leider verpasst habe), auch vorzüglich, die Menge mit einem kruden Mix aus Indie, HipHop, Metal, Rock und NoWave bestens zu unterhalten. Ein klasse Abend und ganz sicher die bessere Alternative zum regelmäßigen Revolver Club.