PERRY O’PARSON – Borderline & Field

Karlsruhe. Jetzt nicht unbedingt das Mekka für amerikanisch geprägten Neo-Folk, oder? Aber was es nicht alles gibt. Eben auch dies. PERRY O`PARSON (Literaturkenner vor!) könnten auch gut für die ein oder andere Zigarettenmarke oder Whiskey-Distillery Werbung machen, so jedenfalls klingt Marcel Geins Stimme des öfteren. Und auch so, als würde sich hier manch Irish Pub die Finger nach dieser Band lecken.
Die Musik von PERRY O`PARSON baut auf der Akustikgitarre auf, teils mit Jazz-Schlagzeug, teils mit Bass und dann sogar mit Mundharmonika und Glockenspiel unterlegt. Das hat Stil und besitzt sehr viel Gefühl und Ehrlichkeit. Das Gitarrenspiel lässt manchmal CONOR OBERST durchscheinen, auch NICK DRAKE scheint im Hintergrund eine Rolle zu spielen. Darauf setzen die vier Karlsruher die Stimme von Marcel Gein, die dem Ganzen dann die Melancholie und die Herbststimmung einhaucht, wenn er mal an Brad Roberts, mal an BRUCE SPRINGSTEEN erinnert.
Da ist man fast schon traurig, dass die CD-Version von „Borderline & Field“ nur sechs Tracks umfasst. Man möchte am liebsten auf den Zug, den man auf dem Cover sieht, aufspringen und mit den Jungs die Nächte durch trinken, singen und reden.
Karlsruhe. Muss man sich merken.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.