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PASCOW – Nächster Halt gefliester Boden

Gleich ist es soweit, alles ist akribisch vorbereitet: Das Licht ist gedimmt, die Flasche Rotwein entkorkt und das Handy ausgeschaltet. In wenigen Augenblicken habe ich mein erstes Rendezvous mit dem neuen PASCOW-Album. Während ich mit zittrigen Händen das wunderschöne Digi-Pack aus seinem Cellophan-Kleidchen pelle, schlägt mein Herz einen tighten 4/4-Takt. Dann der erste Song, und ich weiß: Meine Erwartungen werden nicht enttäuscht! Grundlegend verändert hat sich der bewährte PASCOW-Sound (zum Glück) nicht, stattdessen wurde er vielmehr perfektioniert. Die Songs gehen weiterhin schön geradeaus und strotzen dabei nur so vor mitreißenden Melodien. In textlicher Hinsicht übertrifft man sich mal wieder selbst und schießt mit tiefgründigem Humor und metaphorischer Sozialkritik nur so um sich. Mit „Nächster Halt gefliester Boden“ ist den Saarländern erneut ein großartiges Album gelungen, auf dem sich die Band einen Dreck um die typischen Punkrockgesetze schert, sondern kurzerhand einfach ihre eigenen Spielregeln aufstellt. Lediglich der Albumtitel erscheint mir ein wenig heuchlerisch, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein gefliester Boden die MS Pascow in dieser Form an-, geschweige denn aufhalten kann…

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.