ORWO6 zeigen, dass Stoner Rock nicht immer die bierbäuchige, verschwitzte Rocker-Attitüde begleiten muss, sondern, dass man den dumpfen Sound durchaus abstrahieren kann und somit ein durchdachtes und gleichzeitig groovendes (womit wir auch den Titel definiert hätten) und rockendes Album schaffen kann. Dabei kommen die drei Berliner zu einem großen Teil ohne Vocals aus und erinnern nicht nur deshalb vor allem an KARMA TO BURN. Die waren (sind?) ja auch eine große Live-Band, die auf der Bühne stets für ein wahres Inferno sorgten. Das kann man sich bei ORWO6 auch gut vorstellen, doch leider begleitet die Band dabei dasselbe Problem wie die drei Herren aus West Virginia: auf der Bühne ja, doch auf CD fängt’s nach der Hälfte des Albums trotz aller Versiertheit langsam an zu langweilen. Zudem hätte sich die Band nicht dazu hinreißen lassen sollen, zwei Songs mit Gesang zu versehen, da man an diesen Stellen zu sehr dem mittlerweile doch recht ausgelutschten Stonerrock-Genre verfällt und der Gesang dabei nicht gerade positiv hervorsticht. Nichtsdestotrotz eine Menge guter Passagen, verknüpft mit manch ungewöhnlichen Wechseln und Wendungen, die insbesondere live sicherlich ordentlich knallen.
ORWO6 – Groove royal
- Beitrags-Autor:Jens Gerdes
- Beitrag veröffentlicht:20. September 2005
- Beitrags-Kategorie:Tonträger