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OMD – The punishment of luxury

Orchestral Manoeuvres in the dark, besser bekannt als OMD. Da kommen sie einem sofort wieder in den Kopf, die schönen Synthiezeiten der 1980er Jahre. Und natürlich brauchen OMD sich nicht neu zu erfinden, dennoch erweitern sie ihr Spektrum auf „The punishment of luxury“ merklich, wildern im Industrialbereich (schon beim eröffnenden Titeltrack denkt man zunächst, hier handele es sich womöglich um die Veröffentlichung einer EBM-Band), verlieren dabei aber nie ihr Gespür für diese wunderbaren, einprägsamen Melodien, die von Andy McCluskey noch dazu in altbekannt großartiger Weise intoniert werden. Zwischendurch erinnern OMD auch mal an die durchgeknallten Zeiten von S.P.O.C.K., wie sie überhaupt sehr clever mit verschiedensten Einflüssen spielen – wobei sie recht häufig auch selbst als dieser Einfluss zu nennen sind und von vielen Bands auch als ein solcher genannt werden. Sehr tanzbar ist das Ganze, ob nun in nebelverhangenen Gothclubs oder in der Mainstream-Pop-Disco: OMD gehen überall. „The punishment of luxury“ beinhaltet eine Vielzahl an Ohrwurmsongs, die einen den Tag über verfolgen und nicht loslassen, überzeugt mit der Vielschichtigkeit, die Synthiepop eben ausmachen kann, und schreckt auch vor Selbstreminiszenzen nicht zurück, wie etwa bei „Kiss kiss kiss bang bang bang“. So bleiben sich OMD auch auf ihrem 13. Studioalbum treu, zeigen aber die Bereitschaft und Fähigkeit, immer neue Abzweigungen ihrer Musik zu befahren und sich die Straßen herauszusuchen, die ihnen zu einer Weiterentwicklung verhelfen. Nach so vielen Jahren ist das wirklich eine beeindruckende Leistung.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.