Eigentlich könnte man es sich einfach machen und behaupten, das zweite Album von NO°RD aus Dortmund schließt genau dort an, wo sein Vorgänger „Dahinter die Festung“ vor anderthalb Jahren aufgehört hat. Doch obwohl die Lieder auf „Paläste“ im Grunde genommen die gleichen Basics enthalten, hat sich die Band seitdem sogar noch ein gutes Stück weiterentwickelt. Ihre Songs sind einerseits abwechslungsreicher geworden, verstehen es zugleich aber auch, noch stärker als zuvor beim Hörer hängen zu bleiben. NO°RD versuchen dabei gar nicht erst, sich zwischen emotionalen Pickings und schnellen Schrammel-Gitarren zu entscheiden, sondern spielen lieber beide Karten aus. „Flucht“ ist beispielsweise ein unglaublich packender Indiepunk-Song, der hier in den letzten Tagen rauf und runter lief. Songs wie „Maschine“ oder „Säge“ sind in Sachen Songwriting hingegen vielleicht ein wenig einfacher gestrickt, punkten im Gegenzug aber wiederum durch ihren ungestümen Vorwärtsdrang. Für Fans von DUESENJAEGER, CAPTAIN PLANET und TURBOSTAAT dürfte „Paläste“ somit ein gefundenes Fressen sein.
NO°RD – Paläste
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:2. Mai 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.