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NOISE UNIT – Deviator

 
Bill Leeb. Rhys Fulber. Moment, da war was. Richtig: FRONTLINE ASSEMBLY.
Die beiden Herren legen mit „Deviator“ nun das nächste Kapitel von NOISE UNIT vor, das, wenig überraschend, im Bereich der harten, düsteren Elektronik zu Hause ist. Nicht ganz so brachial wie FRONTLINE ASSEMBLY, eher etwas psychedelisch, fast verspielt beginnt das Album, um dann im zweiten Track „Body Aktiv“ dem poppigen EBM zu frönen. Eingängige, treibende Beats, dazu repetitive Keyboardlinien und der typisch verhallte Sprechgesang: Schon hat man einen Hit auf den dunklen Tanzflächen. Und das zurecht, denn NOISE UNIT verstehen es, mit den Bestandteilen des EBM, Industrial, Wave und Pop zu handwerken und aus ihnen eine gelungene Mischung für den musikalischen Abendbrottisch zu erzeugen. Mit „Fargo field“ erinnern sie schon an die Kraft einer Mixtur aus THE PRODIGY und VELVET ACID CHRIST, hypnotisch fegt der Beat durch den künstlichen Nebel, umfängt den Körper und fordert zum Tanzen heraus. Aber auch den Umgang mit der elektrischen Gitarre beherrschen NOISE UNIT, wie sie mit „Atrocity obesession“ zu beweisen wissen.
„Deviator“ ist ein überzeugendes Werk, das auch ohne den FRONTLINE ASSEMBLY-Bezug bestehen und in den Wind der Kritik gestellt werden kann, beinhaltet es doch alles, was die Freund:innen der dunkelharten Elektronik zu erfreuen weiß. Innerhalb der Szene ist es also nicht das, was der Titel vorgaukelt, kein Abweichler, vielmehr ein Wegweiser.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.